Betriebswissenschaft
Die Betriebswissenschaft zählt zu einem Spezialgebiet der Arbeitswissenschaft und hat vorrangig die Analyse von Produktions- und Informationsprozessen als Aufgabenstellung. Das zu erreichende Ziel ist immer die Steigerung der Effektivität. Hauptsächliches Ziel ist es, die maximale Prozess-Effektivität und Senkung der Kosten innerhalb der Prozesse der Unternehmen zu erreichen.
Viele in den Unternehmen angewendete Versuche von Optimierungen sind letztendlich nur das Ergebnis der Betrachtung einzelner Teile eines jeweiligen Prozesses in der Fertigung. Die Art des Herangehens und die besondere Arbeitsweise der Betriebswissenschaftler zeigt sich im Betrachten aller komplexen Strukturen der gesamten Wertschöpfungskette. Um den Prozess in seiner Komplexität effizienter gestalten zu können, wird ebenso der Informationsprozess in die betriebswissenschaftliche Betrachtung mit einbezogen. Arbeitsfelder der Betriebswissenschaft können beispielsweise die Bewertung von Betriebsprogrammen und Infrastrukturanlagen mittels Rechnersimulation, die Ermittlung von Leistungsfähigkeit und Betriebsqualität, Machbarkeitsstudien, Optimierung des Einsatzes von Betriebsmitteln sowie Sicherheitsbetrachtungen und Risikoanalysen sein.
Betriebswissenschaftler sind durch ihre moderne Ausbildung darauf vorbereitet, bei ihren betriebswissenschaftlichen Analysen modernste Arbeitstechniken und Methoden anzuwenden. Ihre Aufgabe besteht auch in der Übernahme der Moderation innerhalb des Unternehmens, um zusätzliche Konfliktsituationen, die während des Prozesses der Optimierung durchaus auftreten können, zu vermeiden. Die Angehörigen der Unternehmensbereiche müssen motiviert in den gesamten Prozess mit einbezogen werden. Das ersetzt in der Regel teure, meist nicht mit der Materie befasste, Spezialisten. Durch die Einbeziehung der Mitarbeiter in die betriebswissenschaftliche Optimierung auch ihrer Arbeitsbereiche, innerhalb eines zu betrachtenden Gesamtunternehmens, wird sich eine erzielte Optimierung nicht auf den Augenblick beschränken, sondern dem Unternehmen längerfristigen und vielseitigen Nutzen bringen. Alle nach der betriebswissenschaftlichen Optimierung darauf aufbauenden Unternehmensprojekte werden die Mitarbeiter mit einer gesteigerten Motivation angehen und diese erfolgreicher als bisher gestalten können.
Die Betriebswissenschaft ist technologisch ausgerichtet und nicht mit der Wirtschaftswissenschaft oder der Betriebswirtschaft zu verwechseln. Der Berufsabschluss im Bereich Betriebswissenschaft bezeichnet sich als Staatliche(r) anerkannte(r) Techniker(in) für Betriebswissenschaft. Nach Abschluss der Ausbildung steht der Weg zum freiberuflichen Unternehmensberater offen oder auch die Leitung bestimmter Industrievertretungen. Eine Voraussetzung für den weiteren beruflichen Erfolg eines Betriebswissenschaftlers ist, laufend Fachwissen zu erwerben. Durch entsprechende Fremdsprachenkenntnisse steht ebenso dem Erwerb internationaler Qualifikationen sowie einer Auslandstätigkeit nichts im Wege.